Die NS-Ideologie

Die Ideologie des Nationalsozialismus wurde auf Basis des Gedankens aufgebaut, die deutsche arische Rasse sei allen anderen überlegen. Weiters benutzten sie für ihre Ideologie die Tradition des europäischen Antisemitismus, den modernen Antisemitismus, der in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand, die pseudowissenschaftliche Theorie der Rassenhygiene und jene der Aufrechterhaltung der Reinheit der Rasse. Diese Theorie floriert schon seit der Jahrhundertwende, und zwar nicht nur in Deutschland. Den Juden war im Denken der Nazis die Rolle des Haupt-gegners aufertragen, den es auszulöschen gilt um die arische Rasse zum Sieg zu führen. In den rassistischen Vorstellungen von Adolf Hitler wurde das jüdische Volk als ein minderwertiges angesehen, das nur als Parasit am arischen Volk fähig war zu leben. Die internationale jüdische Verschwörung habe als Aufgabe alle anderen Völker zu unterwerfen und zu verklaven. Nach Meinung der Nazis sind Juden für die bolschewikische Revolution in Russland verantwortlich und benutzten diese um das russische Volk zu unterwerfen. Juden und Jüdinnen demoralisieren arische und christliche Völker durch Wucher, Alkoholismus, unmoralischer Kunst, Prostitution, Frauenhandel, von angeblich dokumentierten jüdischen Ritualmorden gar nicht zu sprechen.

Das Rassendenken stand im Mittelpunkt der nationalsozialistischen Weltanschauung. Ihrer Ideologie nach war die deutsche Rasse zur Führung über die andere Völker berechtigt. Die deutsche Rasse war demnach Herrenrasse und sollte der Inbegriff von Männlichkeit, Mut und Charakter sein. Viele WissenschafterInnen versuchten diese These zu beweisen. Die NationalsozialistInnen versuchten auch eine eindeutige Methode zu finden, mithilfer welcher man auf Grundlage von physischen Eigenschaften Rassen eindeutig auseinander halten konnte, vor allem die sogenannte jüdische Rasse. Aber weder mit dem Messen des Schädelbasis-Index (Neigung des Schädels) noch mit der Analyse der Zusammensetzung des Blutes oder irgendeiner anderen Methode war dies möglich.

Plakat der NationalsozialistInnen vor einer Wahl aus dem Jahr 1920.

Die NationalsozialistInnen übertrugen die Gedanken des Darwinismus, der auf der Grundlage aufgebaut ist, dass in der Natur auf lange Sicht sich jene Lebewesen durchsetzen, die sich besser anpassen können, auf die Menschheit. In dieser vulgarisierten Form des Darwinismus behaupteten sie, dass zwischen Völkern (oder „Rassen“) ein ewiger Kampf um Leben und Tod herrsche, welchen die deutsche Rasse gewinnen muss. In seinem Werk „Mein Kampf“, das gleichzeitig Programmschrift als auch Autobiographie war, beschrieb Adolf Hitler offen seine Ideologie, basierend auf der Vorstellung, das deutsche Volk sei den anderen überlegen und man müsse für dieses Volk „Lebensraum im Osten“ erkämpfen.

Die NationalsozialistInnen und mit ihnen die Mehrheit moderner NationalistInnen und AntisemitInnen teilten die Vorstellung vom Volk als Organismus, der gefestigt und von Parasiten befreit werden müsste. Damit stellten sich NationalsozialistInnen als Ärzte und Ärztinnen hin, die die kranke Gesellschaft heilen müssen. Das Volk sollte ihner Meinung nach von allen störenden Elementen befreit werden, deren Verkörperung die jüdische Rasse und ihr negativer Einfluss auf die Gesellschaft war.

Nach dem ersten Weltkrieg verbreitete sich im besiegten und von der Wirtschaftskrise heimgesuchten Deutschland der Glaube, die Niederlage wurde durch den Verrat der politisch Linken und Juden verursacht (Dolchstoßlegende). Juden und Jüdinnen standen für die bolschewikische Revolution in Russland und versuchten diese nach Deutschland zu bringen. Gleichzeitig wurden sie als Schöpfer eines demokratischen Systemes – der sogenannten Weimarer Republik – angeprangert. Es ist nicht verwunderlich, dass sich in diesem Umfeld viele Publikationen wie die Protokolle der Weisen von Zion verbreiteten – ein antisemitisches Pamphlet, welches als einflussreiche Programmschrift antisemitischen Verschwörungsdenkens gilt.

Im 25 Punkte umfassenden Programm der NSDAP aus dem Jahr 1920 verlangt man die Aufhebung des Friedensvertrages von Versailles und die Eingliederung aller Deutschen an das große Deutschland. Die Partei forderte die Gewährleistung der Kolonien um überschüssige deutsche Population ansiedeln zu können. Weiters wollten sie jenen Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit gewähren, die „Volksgenossen“ waren. Dies sind jene, die deutsches Blut in sich tragen. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein. Schon in diesem Programm wollte man Juden und Jüdinnen zu Menschen zweiter Klasse machen. Sie sollten in Deutschland nur als Gast leben dürfen und könnten jederzeit vertrieben werden. Außerdem beinhaltete das Programm aus dem Jahr 1920 eine Reihe an antikapitalistischen Punkten und radikalen Forderungen.

 

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