Bilanz

Von November 1941 bis April 1945 wurden etwa 140 000 jüdische Häftlinge ins Ghetto Theresienstadt deportiert, die zu Opfern der „Endlösung der Judenfrage“ werden sollten. Zwischen dem 20. April und 5. Mai 1945 kamen noch einmal mehr als 15 000 Gefangene aus den sog. „Evakuierungstransporten“ hinzu, die jüdische sowie nicht jüdische Häftlinge aus verschiedenen Konzentrationslagern nach Theresienstadt brachten. Insgesamt gingen etwa 155 000 Männer, Frauen und Kinder durch das Theresienstädter Ghetto. Etwa 35 000 von ihnen starben direkt in Theresienstadt, weitere 83 000 Häftlinge kamen nach der Deportation aus Theresienstadt in Vernichtungslagern, in Arbeitslagern und auf Todesmärschen gegen Ende des Krieges um.

Zum Schlusswort der Geschichte des Theresienstädter Ghettos soll die Strafverfolgung der Täter werden. Den meisten SS-Angehörigen, die in Theresienstadt ihren Dienst verrichtet hatten, gelang es jedoch, sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Nur ein Teil von ihnen konnte verhaftet werden und vom „Außerordentlichen Volksgericht“ (Mimořádný lidový soud) in Leitmeritz verurteilt oder vor ausländische Gerichte gestellt werden. Der erste Theresienstädter Lagerkommandant, Siegfried Seidel, wurde in Österreich aufgegriffen und zum Tode verurteilt. Sein Nachfolger Anton Burger flüchtete zweimal aus der Gefangenschaft und starb erst in den 1990er Jahren, ohne je bestraft worden zu sein. Der dritte und letzte Lagerkommandant, Karl Rahm, wurde vom Gericht in Leitmeritz zum Tode verurteilt. Die meisten SS-Männer, die in Theresienstadt gewesen waren, wurden jedoch in Abwesenheit verurteilt oder kamen überhaupt nicht vor Gericht. Der Gerechtigkeit wurde nicht Genüge getan.

Karl Rahm, der letzte SS-Lagerkommandant Theresienstadts, vor seiner Hinrichtung

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